Vor zehn Jahren begann meine Reise – eine Reise zu mir selbst, eine Mind-Body-Reise, die noch längst nicht abgeschlossen ist. Damals war ich gefangen in einem Strudel aus Unzufriedenheit und ständiger Angst. Ich fühlte mich oft leer, manchmal ohne jegliches Gefühl. Ich lebte nach den Erwartungen der
Welt, gefangen im Griff eines strengen Perfektionismus, und zog mich immer mehr in meine eigene, sichere Welt zurück. Lange Zeit schämte ich mich für das, was ich war, für das, was mir in meinem Leben widerfahren war, und für das, was ich nicht konnte. Ich verstand nicht, warum ich immer wieder Konflikte, Schmerz und Herausforderungen anzog. Jeder Tag schien ein dunkler Schatten, der mich
umhüllte und mir die Luft zum Atmen nahm.
Ich spürte, dass ich viele Dinge tat – Studiengänge, Beziehungen, Projekte – die mir nicht wirklich entsprachen. Sie raubten mir meine Energie und ließen mich an mir selbst zweifeln. Doch im Rückblick erkenne ich: All das war ein Spiegelbild meiner eigenen inneren Wunden. Es zeigte die Teile in mir, die ich nicht verstand, die Auseinandergerissenen, die Opfer, die ich bringen musste, um in einem Leben zu bestehen, das nicht das meine war.
Es gab Momente, da schien der Weg versperrt, die Gedanken endlos, die Ängste lähmend. Tausend Gedanken, tausend Sorgen, tausend Hindernisse. Es schien unmöglich, weiterzugehen. Die Lösungen, die Ruhe und die Freude schienen weit entfernt. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es wäre, ein erfülltes Leben zu führen.
Mein Leben war ein roter Faden aus Stress, Erschöpfung und ständiger Angst – sowohl vor mir selbst als auch vor anderen. Der Schmerz, die Sehnsucht, die ich fühlte, versuchte ich mit Ablenkungen wie Social Media und Netflix zu betäuben. Doch ich war oft krank. Wiederkehrende Infekte und ständige Stresssymptome schienen zum ständigen Begleiter meines Lebens zu werden. Jahrelang konnte ich nicht wirklich schlafen.

Der rasende Takt des Lebens trieb mich weiter, ohne dass ich die Möglichkeit hatte, innezuhalten. Äußere und innere Erwartungen zogen mich in eine Richtung, die mir fremd war. Bis zu meinem 25. Lebensjahr war es schließlich unerträglich geworden. Nach der Geburt meines ersten Kindes brach mein Körper und
meine Seele zusammen. Doch die wahre Dunkelheit kam nach der Geburt meines zweiten Kindes – ich erlebte eine tiefe postpartale Depression. Monate lang kämpfte ich mit wiederkehrenden Infekten und fühlte mich von der Welt entfremdet. Die zwischenmenschliche Angst lähmte mich. Die Scham über meine Gefühle, die ich weder ausdrücken noch auflösen konnte, wuchs stetig.
Ich zog mich von meiner Familie zurück, fühlte mich einsam und hilflos, aber dennoch stand ich jeden Tag für meine Kinder auf – obwohl ich innerlich zerbrach. Neben den Traumata und den gewaltsamen Erfahrungen, die mein Leben prägten, war das mein Alltag.
Trotz wiederholter Versuche, professionelle Hilfe zu finden, fühlte ich mich oft abgelehnt und fand keinen Raum für mich. Die Therapieplätze in Deutschland sind zu wenig. Ich geriet auch an die Starrheit des Systems, in dem wir leben.
Doch ich gab nicht auf. Irgendwann fand ich meinen eigenen Weg: Ich entdeckte die Mind-Body-Arbeit, den somatischen Ansatz. Ich begann mit Yoga, Atemübungen und Meditation. Ich arbeitete mit Coaches,
die mir halfen, einige tief verborgene Wunden zu erkennen und zu heilen. Einige dieser Begegnungen begleiteten mich tief, andere gaben mir wenig, aber jeder Schritt war ein wichtiger Teil meines Prozesses. Ich verliebte mich in diese Arbeit, und mit der Zeit lernte ich selbst, wie ich anderen helfen konnte.
Schritt für Schritt begann ich, meine inneren Wunden zu erkennen und zu heilen. Schritt für Schritt lernte ich, meinem Körper zu vertrauen, ihm zuzuhören, ihm die Fürsorge zu geben, die er brauchte. Es fiel mir immer leichter, meine Schmerzen zu verstehen, meine Stärken wiederzuerkennen und mich selbst zu schätzen.
Die Orientierung, nach der ich so lange gesucht hatte, fand ich in mir selbst. Ich war der Kompass. Ich selbst. In meinem Körper zu leben, wurde nach und nach zu einer Quelle von Freude und Erfüllung. Ich fand meine eigene Bedeutung im Leben wieder – durch die Verbindung zu mir selbst.
Heute weiß ich, dass ohne das Wissen und die Unterstützung der Menschen, die vor mir diesen Weggegangen sind, ich nicht dort wäre, wo ich jetzt bin – gesund, in meiner Kraft, und mit einem klaren Sinn für das, was mein Leben ausmacht.
Mein tiefster Wunsch hat sich erfüllt: Mit dieser Arbeit kann ich nun anderen helfen, zu finden, was sie heilt, was sie verbindet, was sie ermächtigt. Ich möchte teilen, was zusammenbringt, was Intimität und Ganzheit schafft, was wahres Empowerment bedeutet. Denn das ist es, wohin ich mich mit meinem
Körper und meiner Seele hingehe.
